Ausflugsziele Pompeji
Das Schicksal von Pompeji ist untrennbar mit dem über der Stadt thronenden Vulkan Vesuv verbunden. Im Jahr 79. vollständig verschüttet, liefern die Ausgrabungen heute ein einmaliges Bild des Lebens in der Antike.
Pompei (Ansicht auf dem Stadtplan)
Bereits in der Antike spielte Pompeji eine bedeutende Rolle. Pompeji wurde 600 v.Chr. gegründet und war nacheinander von Oskern, Etruskern, Samniten und den Römern bewohnt. Während des Römischen Reiches war Pompeji eine reiche Stadt. Im Forum, dem Stadtkern, befanden sich zahlreiche Tempel, die als Verwaltungen, Theater, Markthallen sowie Thermen dienten.
Es gab bereits gepflasterte Straßen mit Bürgersteigen sowie ein Kanalsystem mit Bleirohren zur Speisung der zahlreichen Brunnen. Die Häuser der Reichsten wurden sogar mit fließendem Wasser aus den Zysternen versorgt, das für ihre Bäder, Küchen, Gärten und die Latrinen genutzt wurde.
In Pompeji besaßen die römischen Aristokraten ihre Sommervillen, in die sie sich in den heißen Monaten aus Rom zurückzogen. Das Leben im antiken Pompeji war modern, es wurde für abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt, es gab Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten und sogar ein Bordell, das nach einer aufwenigen Restaurierung wieder zu besichtigen ist und in dem man die einzelnen Zimmer mit den anzüglichen Wandmalerein bewundern kann, auf denen die Huren ihre Dienste beschrieben.
Der Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n.Chr.
Es war ein heißer August, der von leichten Erdstößen begleitet war. Dies war nichts unbekanntes asm Golf von Neapel und die Bewohner der Orte machten sich nicht viel Gedanken darum.m Gegen Mittag des 24. August 79 hörte man ein lautes Grollen. Aus dem Vulkan oberhalb von Pompeji wurde eine Wolke vermischt mit Bimssteinen herausgeschleudert, die die Form einer Pinie des Mittelmeerraumes annahm mit einem flachen Dach. Der Himmel verdunkelte sich und ein Niederschlag aus Lava und Gesteinsbrocken regnete bis zum nächsten Tag auf Pompeji herab. Die Dächer der Häuser brachen ein und Menschen wurden erschlagen. Die Bewohner versteckten sich in den Häusern oder versuchten zu fliehen. Inzwischen lagen die Gesteinsmassen ca. 2 m hoch und die Fluchtwege wurden versperrt.
Am Morgen des 25. August kam die eigentliche Katastrophe: Eine pyroklastische Wolke aus giftigem Gas und Asche wälzte sich mit großer Geschwindigkeit den Berg herab über Pompeji, was ein Entrinnen unmöglich machte und der gesamten Stadt innerhalb kürzester Zeit den Tod brachte. Eine feine Ascheschicht erreichte ca. 6 m Höhe und drang durch alle Ritzen, wodurch jegliches Leben erstickt wurde.
Durch den pyroklastischen Strom wurden die Menschen praktisch vollständig verbrannt und unter der Ascheschicht blieben Hohlräume zurück. Diese Hohlräume wurden mit Zement ausgefüllt, so dass man die Position und sogar die Gesichtsausdrücke der Menschen zum Zeitpunkt ihres Todes erkennen kann.
Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Jüngere beschrieb in zwei Briefen an den Historiker Cornelius Tacitus den genauen Ablauf des Vulkanausbruchs.
Plinius der Jüngere befand sich zur Zeit des Ausbruchs gemeinsam mit seinem Onkel Plinius dem Älteren in Capo Miseno (Bucht von Baia), von wo aus er den Ausbruch beobachten konnte. Ein Hilferuf veranlasste Plinius den Älteren, mit dem Schiff nach Stabiae zu fahren, wo er jedoch am Strand den Tod fand.
Aus der 13.000 Einwohner zählenden Stadt Pompeji war kaum eine Flucht möglich. Wer es bis auf ein Schiff geschafft hatte konnte dort den Tod finden durch herabregnende Bimssteinbrocken oder weil eine Flutwelle die Schiffe an die Küste zurückwarf. In den Orten verglühten die Menschen oder erstickten an giftigen Phosphordämpfen. Nach zwei Tagen war Pompeji völlig zerstört und mit einer Ascheschicht von 6-9 m bedeckt.
Wie Pompeji, so wurde auch der Ort Herkulaneum vom Ausbruch des Vesuv verschüttet. Anders als in Pompeji, konnte der Großteil der Bevölkerung noch fliehen. Wie durch ein Wunder blieb das nahe Neapel verschont.
Erst im 18. und 19. Jh. begannen die Ausgrabungsarbeiten von Pompeji. Selbst heute ist ein guter Teil noch unter der Asche begraben. Durch die Konservierung über fast 2000 Jahre ist die Stadt erstaunlich gut erhalten, selbst Wandfresken sind noch erkennbar.
Pompeji ist heute ein großes Freiluftmuseum. Die Gebäude, Säulen der antiken Tempelanlagen, Theater, Villen Fresken, Straßen sowie Gegenstände berichten aus dem Alltagsleben in der Antike.
Täglich wälzen sich große Besucherströme durch die einstmals reiche römische Stadt. Man kann einige der Gebäude ihren Besitzern zuordnen und einiges aus deren Leben nachvollziehen.
Seit der Ausgrabung wird jedoch die Substanz gleichzeitig der Witterung und dem Verfall ausgesetzt und es sind stänig aufwenige Maßnahmen notwenig, um dieses gewaltige Zeitzeugnis der Geschichte zu erhalten.
Die Straßen in Pompeji hatten bereits Bürgersteige. Um von einer Straßenseite auf die andere zu gelangen, gab es Überquerungssteine. So wurden auch bei Regenwetter die Füße nicht naß. Die Straße hatte eine Bogenform und Regenwasser floss in den seitlichen Regenrinnen ab. Noch deutlich sichtbar sind die von den Wagen in die Steine eingearbeiteten Spuren.