Ausflugsziele Terme di Baia
Terme di Baia (Ansicht auf der Karte)
Wie ein Bogen spannt sich die Küste vom Golf von Napoli über Pozzuoli mit den flegräischen Feldern bis nach Capo Miseno, von wo aus man im Jahr 79 den Ausbruch des Vesuv unbeschadet überleben konnte.
Die gesamte Bucht von Baia ist vulkanischen Ursprungs und wurde in der Vergangenheit selbst von zahlreichen Vulkanausbrüchen heimgesucht, wodurch sich die Struktur der Landschaft immer wieder verändert hat und Teile der antiken Gebäude heute unter dem Meeresboden liegen.
Mitten in dem Bogen zwischen Pozzuoli und Bacoli liegt das archäologische Ausgrabungsgebiet der Thermen von Baia. Das antike Baiae war bekannt für seine natürlichen Thermalquellen und in der römischen Zeit zog dieser Umstand die Aristokratie an, die in dem beliebten Badeort ihren Urlaub verbrachte. Mehrere römische Kaiser besaßen in Baia Sommerresidenzen.
Der archäologische Park in der Bucht von Baia mit seinen gut erhaltenen Gebäuden, Tempeln und Thermalanlagen erstreckt sich terrassenförmig an einem Hang über 40.000 m2 .
Da der archäologische Park von Baia etwas außerhalb von Neapel und der Amalfiküste liegt, verirren sich nur wenige Touristen dorthin, was ihn zu einem echten Geheimtipp macht. Eine römische Kulturstätte, in der man sich ungestört in herrlicher Umgebung in das Leben der Römer vor 2000 Jahren hineinversetzen kann.
Von den Bauwerken und Wohnkomplexen wurden im Laufe der Forschung einige identifiziert und Gebäude, die früher als Tempel gedeutet wurden, konnten den Villen zugeordnet werden.
Über sechs Terrassen erstreckt sich die Villa dell’Ambulatio. Auf der oberen Terrasse befand sich der Wohnbereich mit Innenhof, Salons und den kleinen Schlafräumen cubicola.
Rechts und links verbinden Panoramatreppen die unteren Terrassen. Auf der zweiten von oben befand sich ein überdachter Portikus mit einem großen Saal in der Mitte. Die Fußböden bestanden aus Marmor und Mosaikbildern in den für die Antike typischen schwarz-weißen Mosaiken.
Über vier Terrassenebenen erstreckt sich das zentral liegende Wohnkomplex, genannt Sosandra, wobei die oberen beiden Ebenen als Wohnräume dienten, die obere Ebene davon als Serviceetage mit den Bediensteten und die untere Terrasse mit Sitzgelegenheiten, Aufenthaltsraum und Saunen eingerichtet war. Alles war ausgestattet mit wertvollen Mosaikfußböden in einem Portikus mit Blick auf den Golf.
In dem großen Saal fand man die Statue Aspasia, bekannt als Afrodite Sosandra, die dem Wohnkomplex seinen Namen gab. Die beiden unteren Terrassen des Komplexes haben oben die Form eines Halbkreises und unten einen offenen Bereich sowie Thermalgebäude in Tempelform.
Wahrscheinlich hatte sich der Thermalkomplexes des Merkur bis ans Meer erstreckt und ein Teil des Tempel des Merkur liegt heute unter Wasser.
In einem dieser Räume wurde die Statue des Apollo von Omphalos gefunden, eine römische Marmorkopie einer griechischen Bronzestatue.
Der südliche Bereich des archäologischen Parks von Baia stammt aus dem Zeitalter Severians. In großzügigen Räumen findet man architektonisch wertvolle Arbeiten und eindrucksvolle Dekorationen.
Es wird vermutet, dass die Gebäude Teil des Palatium von Alexander Severus waren, das sich wahrscheinlich bis zum Meer erstreckte.
Der als Venus bezeichnete Bereich verdankt seinen Namen den Gelehrten des achtzehnten Jahrhunderts, die den Teil als "Räume der Venus" bezeichneten, inspiriert durch feine Stuckdekorationen in den Gewölben.
Der Bereich der Venus umfasst Gebäudeeinheiten in drei Terrassenebenen. Der Komplex der Venus hat eine andere Aufteilung als die beiden oberen Villen. Bestehend aus zwei Wohneinheiten im westlichen Teil mit einem großen offenen Teil und einem Brunnen auf der Nordseite, einem kleinen Zimmer mit Mosaiken und einem Halbrund, das im Sommer zum Sitzen genutzt wurde.
Die Bäder aus dem Zeitalter Hadrians befinden sich im südlichen Bereich um eine rechteckige Apsis herum, bedeckt mit einer Kuppel in der Achse des Tempels der Venere.
Eine beeindruckende Treppe führt zur Zwischenterrasse mit den so genannten Kleinen Bädern, bestehend aus einem kreisförmigen laconicum und einem Becken, die ursprünglich aus einer spätrepublikanischen Villa stammten und später in das Thermalbad integriert wurden und als Caldarium und Tepidarium fungierten.
Außerhalb des archäologischen Parks der Terme di Baia befinden sich weitere Villen aus römischer Zeit, die zum großen Teil unter dem Meeresspiegel liegen und eine eigenen archäologische Unterwasserstätte bilden.
Im Castello Aragonese befindet sich das Archäologische Museum von Baia (Museo archeologico dei Campi Flegrei) mit Funden aus den römischen Villen und Thermenanlagen sowie aus dem unterseeischen Nymphäum des Claudius.